Tierleiden geht weiter – GRÜNE lehnen Tierschutzantrag im Stadtrat ab

Mein Ratskollege Wolfgang Palm und ich haben kürzlich ein Wildtierverbot für Zirkusse beantragt. Die Leiden der Tiere sind seit Jahren bekannt. Die Kritik am unwürdigen und gesundheitsschädlichen Geschäft mit Tieren wächst. Vielerorts sind Wildtierverbote rechtskräftig. In über 50 Städten, Gemeinden und Kommunen wird unnötiges Tierleiden bereits unterbunden.[1] In Aachen müssen die Tiere jedoch weiter leiden. In der vergangenen Ratssitzung haben sämtliche Ratsfraktionen unseren Antrag abgelehnt. Auch die GRÜNEN.

Tierschutzverbände verweisen schon seit Jahren auf die gesundheitlichen Leiden der in Zirkussen zur Schau gestellten Tiere. Die Haltung und der Transport in engen Käfigen ist für die Tiere eine Qual. Auch die Deutsche Tierärztekammer[2] und der Bundesrat[3] fordern ein Verbot von Wildtieren in Zirkusbetrieben.

Wildtierverbot ist in anderen Kommunen üblich

Um Tiere zu schützen machen viele Kommunen von ihrem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch. Auch Aachens Nachbarkommune Würselen hat die Wildtierhaltung in Zirkussen untersagt. In Aachen geht das Tierleiden weiter. Sämtliche Ratsfraktionen haben sich gegen den Antrag meines Ratskollegen Wolfgang Palm und mir ausgesprochen – auch die GRÜNEN. Marcel Philipps Stadtverwaltung lässt den Tierschutz wegen angeblicher rechtlicher Unwägbarkeiten abblitzen.

Fakt ist: Über 50 Städte, Gemeinden und Kommunen ein solches Wildtierverbot ausgesprochen. Trotz rechtlicher Grauzonen. Denn die Risiken eines Rechtsstreit wären überschaubar: Im schlimmsten Fall klagt sich ein Betrieb ein.

Aachener Altparteien sind unfähig zu konstruktiver Zusammenarbeit auf der Sachebene

Auch die SPD stimmte gegen den Antrag. Dabei hatten ihre Parteikollegen aus Eschweiler erst letzte Woche ein Wildtierverbot beantragt. Daß es eigentlich nicht um die Rechtslage gehe, stellte zumindest Hans-Leo Deumens, Fraktionsvorsitzender der LINKEN, klar: In der Sache stimme er zwar zu, allerdings könne er keinen Antrag einer Ratsgruppe annehmen, die kein Mitleid mit Flüchtlingen habe, behauptete er.[4]

Der Haß auf die AfD ist bei den Aachener Altparteien größer, als das Mitgefühl mit Tieren. Schade, daß erwachsene Menschen ideologisch so verblendet sein können, daß ihnen selbst eine konstruktive Zusammenarbeit auf der Sachebene nicht unmöglich ist.

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[1] http://www.peta.de/verbotwildtiereimzirkus

[2] http://www.bundestieraerztekammer.de/index_btk_presse_details.php?X=20120222210840

[3] https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2016/0001-0100/78-16(B).pdf;jsessionid=8685A37DEA892D1A08426DDFC06AE3AA.2_cid391?__blob=publicationFile&v=2

[4] http://ratsinfo.aachen.de/bi/to020.asp?TOLFDNR=80096#allrisWP