Schulsozialarbeit – Keine Kostenexplosion zu Lasten der Steuerzahler

Die Ratsgruppe der Alternative für Deutschland (AfD) in Aachen spricht sich gegen einen voreiligen Ausbau der Schulsozialarbeit aus und nimmt damit Bezug auf eine Forderung der Aachener Linkspartei. Die Linkspartei möchte die im Sommer 2015 bzw. 2016 auslaufenden Verträge von Schulsozialarbeitern möglichst schnell verlängern und fordert von allen Seiten mehr Geld.

„Natürlich kann der Einsatz von Schulsozialarbeitern in manchen Fällen angezeigt sein“, so Ratsfrau Mara Müller. „Es kommt jedoch keiner auf die Idee, einmal zu hinterfragen, ob Aufwand und Nutzen der Schulsozialarbeit in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen.“ Ihr AfD-Ratskollege Markus Mohr weist anhand des 14. Kinder- und Jugendberichts, der von der Bundesregierung in Auftrag gegeben wird, auf den rasant gestiegenen Personalzuwachs im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und die damit verbundenen jährlichen Mehrkosten in Milliardenhöhe hin. Laut Statistischem Bundesamt belaufen sich die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe 2010, die auch die Schulsozialarbeit beinhalten, auf 28,9 Milliarden Euro – das sind rund 10 Milliarden Euro mehr als vor 10 Jahren.[1] Damit einher geht laut Bericht ein personeller Höchststand von bundesweit rund 730.000 Beschäftigten in diesem Sektor – davon fallen allein 610.000 auf Westdeutschland.[2]

„Alle fordern reflexhaft mehr Geld und mehr Stellen. Doch wo liegt der konkrete Nutzen der sogenannten Schulsozialarbeit?“, fragt Mara Müller, die im Schulausschuss der Stadt sitzt. Dies könnten auch die sogenannten Sachstandsberichte zur Schulsozialarbeit der entsprechenden Ausschüsse nicht konkret klären. Bevor die Stadt Aachen durch Mehrkosten den Haushalt weiter massiv belaste, müsse es zu einer grundsätzlichen Klärung kommen. Müller weist darauf hin, dass es zu dieser Frage keine kritischen und unabhängigen Untersuchungen jenseits von Floskeln über ‚soziale Gerechtigkeit‘ oder ‚Bildungsferne‘ zu finden gäbe.

AfD-Ratsherr Markus Mohr ergänzt: „Es braucht eine kritische Bestandsaufnahme über Kosteneffizienz und Nutzen. Wir benötigen bei diesem Thema mehr Transparenz in Aachen. Im Interesse der Steuerzahler muss die Untersuchung durch eine unabhängige Agentur oder Kommission erfolgen. Es besteht sonst leider immer die Gefahr, dass sich diverse Verbände und Interessensgruppen mit Legitimationsforschung ihre eigenen Arbeitsplätze schaffen wollen, während Schüler und Eltern womöglich gar keinen großen Bedarf haben.“ Der 30-jährige Versicherungsmakler betont, Schulsozialarbeit nicht pauschal abzulehnen. „Allerdings braucht es eine Alternative zur kritiklosen Huldigung von heiligen Kühen.“

 

[1] Drucksache 17/12200 –Deutscher Bundestag S.265,266

[2] ebd. S.275,276

 

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