Lurchi in Gefahr: Asiatischer Hautpilz bedroht Feuersalamander im Raum Aachen

In einer Ratsanfrage vom Oktober 2015 wies ich auf die Gefahren der Einwanderung in heimische Ökosysteme hin. Jetzt grassiert ein äußerst gefährlicher aggressiver asiatischer Pilz in unserer Region. Eine weitere Ausbreitung ist sehr wahrscheinlich und nur eine Frage der Zeit. Er stellt eine große Gefahr für heimische Feuersalamander dar. Außerdem wurden neben Feuersalamandern auch infizierte Berg- und Teichmolche gefunden. Für Menschen ist der Pilz ungefährlich. Der Düsseldorfer Landtag beschäftigt sich ebenfalls mit der Thematik.1

Bedrohung der einheimischen Amphibien

In der Region Aachen gibt es einige Amphibienarten. Der Grasfrosch und die Erdkröte kommen relativ häufig vor. Ebenfalls anzutreffen sind alle vier heimischen Molcharten, wie der Teich-, Berg-, Faden- und der seltene Kammmolch. Die Gelbbauchunke ist nur noch an wenigen Standorten zu finden. Der Feuersalamander kommt in einigen feuchten Laubwäldern vor.2 Amphibien sind weltweit die am stärksten bedrohte Wirbeltiergruppe. Neben der Zerstörung ihrer Lebensräume und diversen Umweltgiften zählen gebietsfremde Krankheitserreger zu den wichtigsten Gefährdungsursachen.

Salamandersterben in der Region

Ein Salamandersterben trat 2008 in der Provinz Zuid-Limburg (Niederlande) und seit 2014 auch in den Ardennen (Belgien) auf. Bereits nach wenigen Jahren waren die Populationen des Salamanders in den Niederlanden nahezu erloschen. 2013 wurde ein bislang unbekannter Hautpilz als Ursache des Massensterbens erkannt und erstmalig wissenschaftlich als Art Batrachochytrium salamandrivorans (kurz als Bsal bezeichnet) an der Universität Gent (Belgien) beschrieben. In der Nordeifel wurde der Pilz ebenfalls nachgewiesen.3

Pilz aus Ostasien eingeschleppt

Dieser Hautpilz frisst Löcher in die Haut. Innerhalb weniger Tage führt dies zum Tod der befallenen Salamander. Der Pilz wurde mit dem Tierhandel aus Ostasien nach Europa importiert.4 Die dort lebenden Amphibienarten sind gegen diesen Erreger resistent. Aber für unsere heimischen Molch- und Salamanderpopulationen stellt dieser Chytridpilz eine sehr ernst zunehmende Bedrohung dar.5

Tote Feuersalamander melden

Der Pilz ist in der Wissenschaft noch wenig erforscht. Deshalb sammeln Wissenschaftler alle Erkenntnisse. Wenn ein toter Feuersalamander gefunden wird, melden sie dies im Idealfall bei der Biologischen Station. Aber auf gar keinen Fall aktiv nach den Tieren suchen, da der Pilz übertragen werden kann. In feuchtem Zustand überlebt der Pilz an Schuhen und wird so von einem Ort zum anderen übertragen.6

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