Im Aachener Dom zuhause: Wo die Wanderfalken brüten

Seit 2012 brüten Wanderfalken mitten in Aachen. Zuerst in der Jakobskirche, zog es den majestätischen Falken nunmehr ins Zentrum. Der Aachener Dom beherbergt die Kinderstube der Wanderfalken. Vier weibliche Jungtiere wurden kürzlich gezählt.1

Schnellster Vogel der Welt – Im Sturzflug über 300 km/h

Der Wanderfalke ist zwischen 40 und 50 cm groß und erreicht bei Weibchen ein Gewicht von 1000 bis 1200 Gramm und eine Flügelspannweite von über einem Meter. Die Weibchen sind schwerer und größer als die Männchen. Die Falken sind auf der Oberseite dunkelgrau gefärbt, die Unterseite ist auf weißem Grund dunkel gebändert. Augenring und Beine sind gelb. Der Wanderfalke ist ein hochspezialisierter Vogeljäger. Die Nahrung besteht aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln, die im freien Luftraum erjagt werden. In Aachen sind es vorwiegend Stadttauben. Der Wanderfalke erreicht im Sturzflug eine Geschwindigkeit von über 300 Stundenkilometer2. Die aktuelle Verbreitung in Nordrhein-Westfalen umfasst Brutplätze an Felsen und Steinbrüchen, aber vor allen Dingen an Gebäuden. Sie benutzen vorwiegend Nistkästen an Schornsteinen, Kühltürmen, aber auch Kirchtürmen und Strommasten.3

Wanderfalke – Eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes

Der Wanderfalke kommt als Brutvogel in Nordrhein-Westfalen mittlerweile wieder in allen Landesteilen vor. Bis in die 1960er Jahre gab es einen dramatischen Bestandsrückgang, der auf Schadstoffbelastungen durch Pestizide, Bejagung und illegale Verfolgung speziell zurückgeführt wurde. Der Wanderfalke galt 1970 in NRW als ausgestorben. Durch natürliche Wiederbesiedlungen aus Süddeutschland und durch einzelne Auswilderungsprojekte sowie gezielte Schutzmaßnahmen steigt die Population seit 1986 an4. 2015 sind in NRW 400 junge Wanderfalken erfolgreich ins Leben gestartet. Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz hat für ganz NRW insgesamt 222 Brutpaare gezählt.5 Auch wenn die Population steigt, werden die Wanderfalken auf absehbare Zeit schutzbedürftig bleiben. Im Durchschnitt schlüpfen pro Brut zwei bis vier Junge, aber nur die wenigsten überleben das erste Jahr. Hochspannungsleitungen, Windräder oder Fensterscheiben stellen eine Gefahrenquelle dar. Der Wanderfalke ist seit Jahren von der Roten Liste der vom Aussterben gefährdeter Tierarten gestrichen und ist damit eine Erfolgsgeschichte des Naturschutzes in Deutschland.

Hier gibt es eine Kamera. Mit etwas Glück zeigen sich die Aachener Wanderfalken:

http://dombauhuette-aachen.de/wanderfalkennachwuchs/

 

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