Für ein hundefreundliches Aachen: Mehr Herz für Tiere

In Aachen sind fast 9.000 Hunde angemeldet. Ein Drittel davon in der Innenstadt. Durch die Einnahmen aus der Hundesteuer werden jährlich netto 800.000 Euro in die Stadtkasse gespült. Im Gegenzug sind lediglich 12 ausgewiesene Hundeauslaufflächen vorhanden. Die Gesamtfläche beträgt im ganzen Stadtgebiet insgesamt weniger als die Hälfte eines herkömmlichen Fußballplatzes. Im August 2015 beschloss die Bezirksversammlung Aachen-Mitte, dass drei Flächen als Hundefreilaufflächen zusätzlich ausgewiesen werden: eine zentral gelegene Wiesenfläche im Gillesbachtal, eine Wiesenfläche im alten Klinikumspark und eine Stadtparkfläche hinter dem Eurogress. Zusammen ergeben diese drei Flächen 37.000 m², dies entspricht einer Fläche von fünf Fußballfeldern. Zudem gibt es nach aktueller Datenlage der Verwaltung 151 Hundekotbeutelstationen. Durchschnittlich teilen sich also 60 Hunde eine Station. Hundebesitzer haben es schwer in Aachen.

Tiere als Teil der Familie

Hunde, aber auch Katzen sind häufig ein wichtiger Teil des Familienlebens. Auch für ältere und alleinstehende Personen it die Hundehaltung in den letzten Jahren wichtiger gewordent. Es im Interesse von Hundehaltern und „Nicht-Hundehaltern“, wenn es viele Auslaufflächen für Hunde gibt und genug Hundekotbeutelstationen inklusive Mülleimern aufgestellt sind. Wer Hundesteuer bezahlt hat Anspruch eine entsprechende Infrastruktur geboten zu bekommen. Leider gibt es in Aachen spürbare Defizite was die Tierfreundlichkeit angeht.

Antrag für Hundewiese in Rothe Erde

Im Dezember 2015 beantragte ich die Einrichtung einer Hundewiese auf der kommunalen Fläche Ecke Mataréstraße/Zeppelinstraße. Das Gelände ist bereits eingezäunt und derzeit stark verwildert. Durch das Einrichten einer solchen Hundewiese sollte eine Auslaufmöglichkeit für Hunde vor Ort geschaffen werden, da es in dem Bereich Aachen Rothe-Erde kaum ausreichend Grünflächen gibt. Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte mit einer schwarz-roten Mehrheit lehnte den Antrag leider vor wenigen Tagen ab.

Oberbürgermeister Marcel Philipps (CDU) fehlt Herz für Tiere

Bereits im Mai 2015 beantragte ich im Rat der Stadt Aachen eine Kastrationspflicht für freilaufende und verwilderte Katzen einzuführen. Katzen ohne menschliche Obhut leiden häufig unter Schmerzen und Krankheiten, da sie ein Leben ohne Unterstützung nicht gewohnt sind. Die Tierrechtsorganisation PETA fordert schon seit Jahren eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. Auch Jäger- und Umweltverbände fordern eine entsprechende Regelung. Jedes Jahr landen über 300.000 Katzen in deutschen Tierheimen. Verwilderte und schlecht ernährte Katzen leiden und werden häufiger krank. Sie können Krankheiten auf gesunde Tiere übertragen. Zudem dezimieren freilaufende Katzen die Bestände einheimischer Vögel und anderer Wildtiere. Die Kastration von Katzen hilft ein weiteres Anwachsen von verwilderten und leidenden Katzenbeständen zu vermeiden.

Antrag auf Katzenkastration ebenfalls abgelehnt

Dem Antrag wurde nicht stattgegeben. Begründet wurde die Ablehnung damit, „da u.a. die rechtlichen Grundlagen eine derartige Verpflichtung nicht zuließen und eine solche Pflicht auch nicht praktisch kontrollierbar wäre. Auch nach der neuen Rechtslage sei die Stadt Aachen nicht berechtigt, eine ordnungsbehördliche Verordnung über eine Kastrationspflicht zu verabschieden“. In einigen Städten der Region, wie z. B. Eschweiler, Herzogenrath, Stolberg und Würselen kennt man diese Bedenken jedoch nicht. Dort gibt es eine Kastrationspflicht für freilebende Katzen. Für diese Städte ist die Rechtslage eindeutig. Die Kastrationspflicht ist also durchführbar und kontrollierbar.

Mehr Tierschutz in Aachen durchsetzen

Im Gegensatz zu Marcel Philipp übernehmen die Bürgermeister dieser Städte Verantwortung für Katzen in Not. In Aachen fehlt leider der politische Wille, etwas für Hundehalter und Katzenbesitzer zu tun. Das ist sehr schade. Denn Tierschutz bedeutet Respekt vor dem Leben. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die Lebensqualität der Aachener Bürger erhöht wird. Dazu gehört auch eine gute Infrastruktur für Hundehalter. Gemeinsam mit meinem Ratskollegen Wolfgang Palm habe ich am 17. Juni einen Antrag zur Verbesserung der Hundefreundlichkeit eingereicht. Darin beantragen wir mehr Auslaufflächen und einen besseren Schutz der Hunde vor Giftködern. Der Tierschutz muss in Aachen eine höhere Priorität erhalten. Dafür werde ich mich auch in Zukunft stark machen.

Lesen Sie hier den gesamten Antrag für ein hundefreundliches Aachen